Kronenfest in Kerz
Das Kronenfest in Siebenbürgen

Liebe Freunde und Helfer!


In diesem Heft finden Sie zwei Berichte von Hilfstransporten nach Rumänien, den Fahrten nach Litauen / Lettland und nach Bulgarien.
Die „Kurznachrichten“ geben einen Überblick u.a. über unsere Vorhaben und Pläne im nächsten Jahr.
Eine Andacht lädt zum Nachdenken ein.

Gottes Segen und Gnade möge uns alle begleiten.


Reisebericht Hilfstransport Rumänien Juni 2016


Als erstes möchten wir uns ganz herzlich bei ALLEN bedanken, die den Hilfstransport nach Rumänien ermöglicht haben. An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an den Christlichen Hilfsverein Hoffnungsfunken e.V., an die fleißigen Hände der ehrenamtlichen Helfer sowie die zahlreichen Spender, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, diesen Transport zu verwirklichen! DANKE!
Vom 22.06. bis 01.07.2016 fand der Hilfstransport nach Rumänien statt. Unser Team, bestehend aus sechs Männern und einer Frau, startete um 7 Uhr in Thierfeld mit drei Transportern nach Rumänien. Wir, das sind Andreas Tauscher, Rolf Schlagmann, Sirko Jaretzki, Jürgen Lanitz, Jürgen Pöhlmann, Ronald Schieck und Ines Müller, verstanden uns, trotz starker und unterschiedlicher Charaktere, von Anfang an sehr gut. Das lag vor allem an der Tatsache, dass sich jeder Einzelne auf den anderen bedingungslos verlassen konnte.
Unsere Reiseführer waren Andreas Tauscher und dessen Stellvertreter Rolf Schlagmann, welche gleichzeitig auch unsere Ansprechpartner waren. Auch das Wetter meinte es gut mit uns. Bei Sonnenschein pur und Sommertemperaturen passierten wir die Grenze nach Ungarn. Nach einer Fahrt von 11 Stunden ohne Komplikationen hatten wir 860 km zurückgelegt und kamen zunächst im Hotel „Bader Fogado“ in Bicske in Ungarn an. Dort verbrachten wir unsere erste Nacht.
Am nächsten Morgen starteten wir gut gelaunt und ausgeschlafen in Richtung Szeged nach Rumänien. Wieder verlief alles ohne Komplikationen und bei schönstem Wetter. Gegen Mittag erreichten wir die rumänische Grenze und fuhren weiter in Richtung Arad. Nachdem wir uns kurzzeitig verfahren hatten, fanden wir letztendlich unseren Übernachtungsort, den Campingplatz „Baile Lipova“. Nach der anstrengenden Fahrt mit einer Strecke von über 340 km verbrachten wir hier anschließend einen gemütlichen Grillabend.
Am Freitag, den 24.06.2016, war 9 Uhr Start in Richtung Deva. Nach einem Halt an einer Kfz-Werkstatt, um einen Reifen reparieren zu lassen, konnte die Fahrt ohne Schwierigkeiten weiter gehen. Da es bei einer Polizeikontrolle keinen Anlass zur Beschwerde gab, setzten wir unsere Reise fort. Endlich angekommen im Zielort Vulcan, nach 390 km und neunstündiger Fahrt, begrüßte uns Herr Hans-Otto Kasper, Ansprechpartner und Organisator des Hilfstransports, ganz herzlich. Das Erholungsheim der Evangelischen Kirche diente als unsere Unterkunft in Wolkendorf bei Kronstadt in Siebenbürgen. Es war das erste Mal, dass ein Team die Möglichkeit nutzen durfte, in diesem gemütlichen Heim zu verweilen.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit Herrn Kasper in die Metro zum Großeinkauf. Wir kauften Lebensmittel (darunter Öl, Mehl, Salz, Mais,...) und eine Waschmaschine für insgesamt ca. 550 € ein.
Mit zwei Transportern fuhren wir anschließend nach Cristian zu einer ehemaligen Ziegelei am Ortsrand. Dort verteilten wir Hilfsgüter an 44 Familien. Die Menschen waren dankbar und sehr gerührt über die zahlreichen Spenden. Danach ging es weiter zu 12 weiteren Familien, die am Bahnhof von Cristian wohnen. Wir verteilten auch hier die Hilfsgüter und erlebten ebenfalls große Herzlichkeit und Dankbarkeit. Ferner sorgten die warmen Temperaturen von fast 40 Grad Celsius in unseren unklimatisierten Fahrzeugen für viel Spaß und Freude... So neigte sich ein bewegender Tag dem Ende zu.
Am Sonntag fuhren wir nach Kerz, um in der dortigen Kirche den Gottesdienst zum Kronenfest (siehe Titelbild)  in deutscher Sprache zu besuchen. Leider konnten wir dem traditionellen Kronenfest aufgrund unserer begrenzten Zeit nicht lange beiwohnen und fuhren weiter nach Bran.
Am Nachmittag besuchten wir die Familie Popa, welche auf einem Berg wohnt. Nach einem gut 20-minütigen Fußmarsch vom Parkplatz bis zum Haus der Familie übergaben wir ihr ein 17 kg schweres Spendenpaket von einer Familie aus Deutschland. Die Familie Popa war sehr gastfreundlich und bedankte sich oftmals.
Anschließend fuhren wir mit Otto Kasper zur Pfingstgemeinde Zărnești, in der Sinti und Roma leben. Hier trafen wir uns mit dem Pastor der Gemeinde und wurden wieder freundlich begrüßt. Aufgrund unseres Besuchs wurde sogar für uns gebetet und gesungen, stets nach dem Motto „je lauter umso besser“, was eine sehr überwältigende Erfahrung für uns alle darstellte. Für fast 50 Familien in und außerhalb der christlichen Gemeinde Zărnești verteilten wir Lebensmittel, Kleidung, Werkzeuge und weitere Spenden. Um Unstimmigkeiten oder Benachteiligungen bei der Verteilung zu vermeiden, führte der Pastor eine Verlosung der mitgebrachten Fahrräder durch.
Am Abend gegen 21.30 Uhr traten wir schließlich den Rückweg nach Vulcan an. Der Tag hatte bei allen Teammitgliedern Spuren hinterlassen. Erschöpft und froh zugleich, dass alles reibungslos verlaufen war, und in Gedanken bei den bewegenden Momenten des Tages, fielen wir schließlich in unsere Betten.
Am sechsten Tag unserer Reise fuhren wir in eine der ärmsten Gegenden von Rumänien: „Mina 1.Mai Kolonia“. Dort angekommen waren wir erschüttert, wie viele Familien mit zahlreichen Kindern in solch bedürftigen Zuständen leben. Sanitäre Anlagen wie Toiletten oder Waschgelegenheiten waren kaum vorzufinden. Dies ging uns allen sehr nahe. Wir verteilten abermals Lebensmittel, Kleidung, Schuhe und weitere für die Menschen notwendige Güter, aber auch Sachspenden wie einen Küchenofen und Nähmaschinen. Über jede kleine Spende, die wir überreichten, freuten sich die Bewohner sehr. Sie waren herzlich und man spürte, dass sie endlos dankbar für jede einzelne Spende waren. So konnte ein kleiner Junge sein Glück über Fußballschuhe kaum fassen. Ein herzergreifendes Erlebnis.
 
bewegende Begegnungen

Nach getaner Arbeit besuchten wir am Nachmittag die Burg Râșnov. Am Abend saßen wir in gemütlicher Runde beisammen und freuten uns, den Menschen etwas Gutes getan zu haben. Es wurde uns bewusst, wie gut es uns „eigentlich“ geht.
Am Dienstagvormittag fuhren wir ein weiteres Mal nach Cristian zu zwei Familien, um diesen eine Spende mit jeweils einem Fahrrad zu überreichen. Über diese Geschenke freuten sie sich sehr. Anschließend besuchten wir abermals die gastfreundliche Familie Popa, welche Schuhe bekam. Sie bedankten sich ganz herzlich und wünschten uns alles Gute für unsere bevorstehende Heimreise. Nach sieben Tagen regnete es an diesem Tag zum ersten Mal.
Am Nachmittag besuchten wir die „Schwarze Kirche“, das Herzstück der Kronstadt Brasov. An unserem letzten Abend im Erholungsheim der Evangelischen Kirche in Wolkendorf ließen wir den Abend in gemeinsamer Runde ausklingen.
Am Mittwoch, den 29.06.2016, verabschiedeten wir uns nach dem Frühstück von Herrn Kasper und der Belegschaft, die uns so herzlich aufgenommen und versorgt hatte. Otto war mit der gemeinsamen Arbeit sehr zufrieden und teilte uns seine Freude über den reibungslosen Verlauf mit. Das freute uns sehr.
Eine lange Fahrt stand vor uns mit einem Zwischenstopp bei Josef und Silvia Petrus in Sinnicolau Mare. Wir wurden von ihnen herzlich aufgenommen und verbrachten die Nacht dort. Wir übergaben ihnen einige Hilfsgüter, die sie dringend benötigten. Silvia ist schwer krank. Trotzdem lachte und scherzte sie mit uns. Mit einem Grillabend beendeten wir schließlich den Tag gemeinsam mit Familie Petrus.
Nach einem kleinen Stadtbummel durch Sinnicolau Mare verabschiedeten wir uns am nächsten Mittag von Josef und Silvia. Wir fuhren weiter heimwärts und nach etwa 300 km übernachteten wir erneut im Hotel „Bader Fogado“ in Ungarn. Am Abend führte das gesamte Team eine Auswertung der vergangenen Tage durch. Insgesamt hatte es jedem Einzelnen gut gefallen und wir waren mit unserer verrichteten Arbeit als Helfer zufrieden. Einstimmig kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Reise gut organisiert, geplant und durchgeführt wurde. Wir waren uns zudem sicher, dass wir mit diesem tollem Team ohne zu zögern an einem weiteren Hilfstransport teilnehmen würden.
Am letzten Tag, dem 01.07.2016, traten wir schließlich unsere Heimreise von über 850 km an. Ohne Komplikationen verlief auch diese Fahrt, dank unserer treuen Gefährten, den Transportern Rudi, Benno und Willi. Um 20.45 Uhr kamen wir schließlich in Thierfeld an. Erschöpft aber glücklich und vor allem unversehrt erreichten alle Mitglieder des Teams schließlich ihr zu Hause.
Rumänien befindet sich heute im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und bitterer Armut. Viele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Besonders dramatisch ist die Situation für die Landbevölkerung. In den Dörfern fehlt es oft an jeglicher medizinischer Ver-sorgung. Vieles, was für uns selbstverständlich erscheint oder gilt, ist auf dem Land und in den Dörfern nicht auffindbar, wie beispielsweise sanitäre Einrichtungen oder fließendes Wasser. Für Strom und Gas, wenn überhaupt vorhanden, fehlt es darüber hinaus meist an Geld.
Mit unseren Hilfsgütern und Spendenpaketen konnten wir den Menschen jedoch einen Funken Freude und Hoffnung schenken. Die Dankbarkeit, die uns entgegengebrachte Gastfreundlichkeit sowie die strahlenden Augen der Menschen beweisen abermals, wie wichtig es ist, ihnen heute und auch in Zukunft zu helfen. Unser Team bedankt sich beim Christlichen Hilfsverein Hoffnungsfunken e.V. für das entgegengebrachte Vertrauen und eine erlebnisreiche Zeit mit unvergesslichen Erfahrungen.

Ines Müller


Spontane Hilfe und Überraschung für Kinder im Kinderheim

Schon mehrfach kamen wir bei unseren Hilfseinsätzen in Rumänien auch in einem Kinderheim in Codlea vorbei. Das Gebäude befindet sich in einem ordentlichen Zustand, wenn auch mit recht einfacher Ausstattung. Man hat den Eindruck, dass es den Kindern dort gut geht und sie alles Notwendige erhalten.
Im Rahmen unseres Sommerurlaubes besuchte ich zusammen mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern auch Rumänien. Wir wollten erstmalig gemeinsam unsere rumänischen Patenkinder besuchen. Andrea, Lorena, Robert und Paul sind Geschwister und leben derzeit in dem Kinderheim. Nun ist es nicht ganz selbstverständlich, dass wir als Ausländer in das Heim hinein dürfen und Kinder besuchen können. Doch die Heimleiterin war so freundlich, dass sie dies genehmigte und wir mit den Kindern sogar in einer Pizzeria zu Mittag essen durften. Für meine Familie war es ein besonderes Erlebnis endlich einmal die „Empfänger ihrer Geschenkpakete“ live zu erleben.
Ich fragte die Heimleiterin, ob wir vielleicht auch den anderen Kindern eine kleine Freude bereiten könnten? Nach kurzem Zögern sagte sie, dass es leider im Heim kein Schwimmbad für die Kinder gibt. Da an diesem Tag ca. 35 Grad Außentemperatur waren und auch wir uns nach Schatten und Abkühlung sehnten, konnte ich die Bitte sehr gut verstehen. Also fuhren wir kurzentschlossen in einen Fachmarkt und kauften einen großen Swimmingpool für die Kinder.

neuer Pool für Kinderheim
 
Wenige Tage nach unserem Besuch wurde der Pool aufgebaut und die Kinder konnten den Sommer etwas erfrischter erleben.
Sicherlich werden wir dieses Kinderheim nicht das letzte Mal besucht und unterstützt haben. Wir freuen uns sehr, dass unsere Hilfe dort wirklich ankam.

Stefan Kehr


Reisebericht Lettland und Litauen vom 16.-27.07.2016

Es ist bald soweit! - Der Abfahrtstermin rückt immer näher. Ich merke, wie ich innerlich etwas unruhig und aufgeregter werde. Verstehe ich gar nicht, da ich mich schon als "alter Hase" in Bezug auf Hilfstransporte fühlte. Ich hatte schon 4 Hilfstransporte nach Rumänien begleitet, davon war der erste 1989.
Warum dieses Jahr Litauen und Lettland? Zum einen wurde noch ein Fahrer für diesen Hilfstransport gesucht, zum anderen hatte ich gerade in diesem Frühjahr für meinen Urlaub eine Kreuzfahrt in der Ostsee mit einer dazugehörigen Busrundreise in Litauen, Lettland und Estland gebucht und durchgeführt. Diese führte mich zu den "schönsten" und "wichtigsten" touristischen Zielen in diesen Ländern. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, was wir in diesen europäischen Ländern eigentlich "helfen" wollten. Ich schaute auf der Urlaubsreise wirklich nach Dingen, die man durch einen Hilfstransport hätte verbessern können. - Ich sah nichts, aber ich sollte eines besseren belehrt werden. Man lernt daraus, immer auch mal hinter die Fassaden schauen, nicht alles nur oberflächlich ansehen und beurteilen. Sich schlau machen und sich weitreichend über gewisse Dinge informieren.
Die Abfahrt war um 6 Uhr am Lager Thierfeld. Es fuhren mit: Benjamin, Gert, Jan, Jürgen, Reiner, Mahmoud und ich (Jochen). Es waren 3 Kleinbusse mit Anhänger. Nach einer kurzen Morgenandacht machten wir uns auf den Weg. Es sollten genau 3.300 km werden, bis wir wieder hier ankamen. Die Busse und Anhänger waren bis unter die Decke beladen und - wie ich später immer wieder feststellen sollte - sehr gut beladen. Alle Pakete hatten Aufkleber mit ihrem Inhalt und die Ladung war so geplant eingeräumt, wie die einzelnen Abladestellen angefahren wurden. Dies war eine sehr gute Leistung und auch sicher viel Arbeit für das Beladungsteam. Wir fuhren durch Polen und Litauen nach Ruzina/Lettland. Nach diversen Rastpausen, Übernachtungen, Tankstopps kamen wir nach drei Tagen am 18.07. bei Levi Graudins in Ruzina/Lettland in seinem Gebetshaus an. Dies sollte uns Standort und Heimat für 5 Tage sein. Wir wurden von ihm alle herzlichst begrüßt und nach einem Abendbrot fielen wir erschöpft in unsere zugewiesenen Schlafplätze.
Am Morgen schauten wir, ob wir in der Nacht von saugenden oder beißenden Insekten heimgesucht wurden. Keiner von uns meldete sich, um über unangenehme Begegnungen zu klagen. Auch in den nächsten Tagen bzw. auf der gesamten Reise wurde nichts dergleichen festgestellt. Natürlich gab es öfters tagsüber ein paar Mücken- oder Insektenstiche, aber gefährlichere Arten blieben uns fern.
Wir brachten nun einige Hilfsgüter bei Levi ins Lager. Es waren Fahrräder, Bettgestelle, Matratzen und dergleichen. In seiner Kleiderkammer im Ort luden wir einige Säcke Bekleidung und Bettwäsche aus. Durch ein gutes Frühstück und die Morgenandacht gestärkt, begannen wir mit der kurzen Fahrt zu einem staatlichen Altenheim in Rezekne. Wir wurden von der Heimleiterin schon erwartet und luden mit Hilfe von einigen starken Männern des Hauspersonals die von uns mitgebrachten Betten, Matratzen, Pflegemittel, Bettunterlagen und dergleichen aus.
 
Entladung von Krankenhausbetten in Lettland

Von dort ging es zu einem privaten Pflegeheim in Malta. Auch in diesem wurden wir schon erwartet und es folgte eine freundliche Begrüßung, da unsere Profis vom Hoffnungsfunken auch schon mehrmals dorthin Hilfsgüter gebracht hatten. Durch die Mithilfe einiger Angestellten und das Bilden einer Kette waren unsere Hilfsgüter auch dort schnell ausgeladen. Wir nahmen das Altenheim in Augenschein, wobei uns auch erklärt wurde, dass sie durch unsere jährlichen Zuwendungen mit den Hilfstransporten einiges Geld gespart haben und dafür einen großen Aufzug fertig stellen konnten, der auch für die Krankenbetten geeignet ist. Eine sehr große Erleichterung für das Pflege- und Hilfspersonal, natürlich auch für die Heimbewohner.
Auf dem Weg in unsere Unterkunft machten wir noch einen größeren Supermarkt unsicher. Wir wurden von dem Verkaufspersonal und dem Sicherheitsbeamten, den es in diesem Markt gab, argwöhnisch beobachtet. Teilweise auch verständlich, denn es kommen sicher nicht jeden Tag gleichzeitig 5 erwachsene Männer in den Markt und schieben 5 leere Einkaufswagen vor sich her, die sich nach Anweisung von Gert, Benjamin und Levi ständig füllten. Durch die Kasse fuhren wir die Wagen übervoll mit Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Tee, Kaffee, Waschmittel und vielen Dingen für den täglich nötigen Gebrauch. Schokolade und Süßigkeiten für die Kinder wurden auch nicht vergessen.
Am nächsten Tag, Mittwoch 20.07., stand der Besuch einiger Familien auf dem Programm. Es waren Familien, die auch schon bei früheren Besuchen mit unseren Hilfsgütern bedacht wurden. So wurden wir auch dort nett und glücklich begrüßt. Die Wege dorthin führten teilweise über Schotterstraßen, Feldwege und Wiesen. Kaum zu glauben, dass dort noch Familien oder Personen wohnen.
 
Familienbesuche in Lettland

Mir persönlich wurde es nun auch langsam klar: diese Dinge konnte und sollte ich eventuell auch bei meiner oben erwähnten Urlaubsreise nicht sehen.
Auf dem Weg lag auch ein kurzer Besuch bei einem Helfer von Levi, der vor kurzem einen gebrauchten Traktor für die Bestellung der Felder und Ackerflächen in der Gemeinde erhalten hat. Dieser wurde seinerzeit im Namen des Hoffnungsfunken von Benjamin und Gunar in einem Kurzeinsatz von Deutschland nach Lettland überführt. Ein Teil des Traktors und des Mähdreschers scheint nun defekt. Wir wollen versuchen, das Ersatzteil ausfindig zu machen und es nach Lettland zu versenden.

Inspektion des Traktors
Inspektion des Traktors

Durch Information und Hinweis von Levi besuchten wir nun noch eine 80-jährige Frau, die gerade vom Feld kam und - um Frischwasser zu holen - ca. 4 Kilometer mehrmals je Woche zu einer Wasserentnahmestelle laufen muss. Levi bat uns, nach dem Brunnen auf ihrem Grundstück zu schauen, der seit einiger Zeit kein Wasser mehr liefert. Leider war uns eine Reparatur des defekten Brunnens nicht möglich.
Dieses Problem könnte nur durch eine Fachfirma längerfristig gelöst werden. Diese speziellen Dinge gehen einem dann immer sehr nahe, da man nicht direkt helfen kann. Eine Lösung fiel uns dann aber doch ein. Wir kauften am nächsten Tag 50 Wasserflaschen à 5 Liter und haben ihr damit erst einmal vorübergehend das Leben erleichtert. Eine Sammlung und Spende für die Kosten der Fachfirma könnte schon etwas weiterhelfen.
Am nächsten Tag, nach unserer Morgenandacht und dem Frühstück, waren unsere handwerklichen Fähigkeiten gefragt. Wir begannen mit den Holzaufbauarbeiten an Levis neuer Hütte am See. Die alte Hütte wurde ja durch ein Feuer zerstört. Diese Arbeiten setzten wir auch an dem darauffolgenden Tag fort. Mein anfängliches Zweifeln, dass wir das alles richtig machen, dies auch können und daraus ein Haus entstehen könnte, war am Ende des zweiten Tages und nach besichtigen des Ergebnisses nicht mehr vorhanden. Man sollte nicht so oft zweifeln, sondern mehr glauben.
Am Samstag, dem 23.07., verabschiedeten wir uns von Levi und fuhren nach Rezekne. Dort besuchten wir bei Adventistu Baznica eine Messe und fuhren danach weiter nach Panemunis/Litauen.
In Panemunis wurden wir wiederum sehr herzlich empfangen und mit reichlich Essen verwöhnt. Für dort waren zwei Tage vorgesehen. Nach dem Entladen unserer restlichen Hilfsgüter, auch die für die Musikschule, die hier erst einmal gelagert wurden, blieb nicht mehr viel in unseren Fahrzeugen übrig. Noch einmal versorgten wir uns in einem Supermarkt mit vielen Gütern des täglichen Bedarfs, um sie am nächsten Tag wieder bei einigen Familien abzugeben.
Am Sonntagvormittag besuchten wir in Begleitung unseres Dolmetschers mehrere Familien. Dort hinterließen wir bei den Familien und Kindern wieder glückliche Gesichter, nachdem sie von uns die Hilfsgüter erhalten hatten.
Am Nachmittag war noch ein Besuch in dem Gemeindehaus einer Nachbargemeinde vorgesehen. Wir wurden dort freudig mit Musik, Gesang und Essen empfangen. Es war ein schöner Nachmittag, bei dem neue Kontakte geknüpft wurden, mit der Hoffnung, auch im nächsten Jahr einen Besuch von uns, eventuell auch mit Hilfsgütern, zu erhalten.
Am Montag traten wir unsere Rückreise ohne Probleme an. Zwei schöne Übernachtungen auf Zeltplätzen in Polen rundeten die erlebten Tage ab. Wir schliefen in unseren Anhängern und Fahrzeugen und versorgten uns teilweise selbst.
Es war für mich und ich glaube auch für alle Mitfahrer wieder eine schöne Gelegenheit, etwas in seinem Leben an andere Menschen zurückzugeben. Jedem kann ich grundsätzlich empfehlen, einen Hilfstransport zu begleiten. Es wird seinen Horizont erweitern, ihm neue Eindrücke vermitteln und man sieht, dass es auf der Welt immer etwas für einen zu tun gibt. Man muss es nur tun. Wir erfuhren in dieser Zeit eine schöne Gemeinschaft untereinander. Nach der Ankunft in Thierfeld dankten wir Gott für das schöne Wetter, die gute, unfallfreie und reibungslose Fahrt mit den bewegenden Eindrücken.

Joachim Schmieja


Hilfstransport Bulgarien 13.-27.08 2016

Auch wenn wir das Erlebte schwer in Worte fassen können, wollen wir doch versuchen, unsere Eindrücke von der Reise zu schildern. Wir möchten uns an dieser Stelle noch kurz vorstellen. Wir sind Katrin und Uwe, wohnen in Albernau und haben 3 erwachsene Töchter. Inspiriert durch einen ähnlichen Einsatz vor 3 ½ Jahren nach Rumänien, den ich, Uwe, allein mit dem „Hoffnungsfunken“ machte, erlebten wir als Ehepaar unseren Jahresurlaub mal ganz anders, als zu Jahresbeginn geplant. An unserem ersten Reisetag ging es nach Andacht, Gebet und Belehrung Samstag circa 7 Uhr mit fünf Transportern, davon vier mit Hänger, auf die A 72 Richtung Süden. Der erste Fahrerwechsel fand nach zwei Stunden statt und wir lernten das Fahrzeug, in welchem wir die meiste Zeit der Reise verbrachten, besser und besser kennen. Nach einer entspannten, wenn auch langen Fahrt von 870 km, verbrachten wir die erste Nacht in Bicske, ein Ort in der näheren Umgebung von Budapest. Beim gemeinsamen Abendessen lernten wir uns als zehnköpfiges Team etwas besser kennen. Unsere Gruppe wurde geleitet von Steffen, Mitarbeiter des „Hoffnungsfunken“, Marcus, seinem Stellvertreter, der durch seine Arbeit als Computerspezialist geradezu prädestiniert erschien, für die vor uns liegende Zeit die finanzielle Verantwortung zu tragen. Christine, Micha, zweimal Dieter, Eberhard, Sirko und unsere Wenigkeit ergänzten die Gruppe.
Der nächste Tag begann mit einer Andacht. Nach dem Frühstück fuhren wir los in Richtung rumänische Grenze. Diese passierten wir 12 Uhr. Kurz vorher knackten wir bei Otto, so nannten wir unseren Peugeot Boxer, die 300.000-km-Marke.
Bei Josef und Silvia in Sinnicolau Mare wurden wir herzlich empfangen und konnten uns mit einer wirklich leckeren Melone erfrischen. Danach fuhren wir bis nach Caransebes und ließen den Abend ausklingen.

Zwischenstop bei Familie Petrus
Bei Familie Petrus

Am Mittag des nächsten Tages ereichten wir endlich Bulgarien und waren auf die kommende Zeit sehr gespannt. In Mezdra begrüßten wir Anni, die uns die erste Zeit als Dolmetscherin hilfreich zur Seite stand. Gemeinsam erreichten wir unsere ersten Ziele: ein Altenpflegeheim und ein Waisenhaus, welches gleich gegenüber lag. Von den beiden Heimleitern wurden wir sehr freundlich empfangen und luden die jeweils vorgesehenen Hilfsgüter aus. An das Leuchten der Kinderaugen müssen wir heute noch oft denken, als sie die Tischtennisplatte und die Fußbälle in Empfang nahmen und gleich voller Freude ausprobierten.

Freude über eine neue Tischtennisplatte

Beide Häuser sind in einem recht ordentlichen Zustand und werden durch den Staat gefördert. Am Abend wurden wir vom Personal zu einem Grillabend eingeladen, welcher trotz, oder gerade wegen der unterschiedlichen Sprachen recht lustig war.
Am nächsten Vormittag wurden wir noch zu einem Ausflug nach Vraca eingeladen. Dort besuchten wir das historische Museum und unternahmen eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von welchem wir einen herrlichen Blick über die Stadt hatten.
Nach einem leckeren Mittagessen im Kirchengelände verabschiedeten wir uns und fuhren nach Botevgrad. In der methodistischen Kirche wurden wir vom Pastor und von unserem zweiten Dolmetscher, sein Name war Sheliu, herzlich empfangen. Auch hier luden wir die Hilfsgüter aus, welche der Pastor an seine Gemeindeglieder je nach Bedürftigkeit verteilt. Sheliu hatte für jeden von uns einen Strohhut mitgebracht, danke lieber Sheliu! Er weiß halt am Besten, was man bei diesen Temperaturen in Bulgarien braucht.
Am nächsten Tag besuchte eine kleine Delegation von uns Herrn Kölle in Sofia. Er hatte letztes Jahr vom „Hoffnungsfunken“ ein Pflegebett bekommen, welches ihm gute Dienste leistet. Er wüsste nicht, wie er mit seinen 85 Jahren ohne dieses Bett zu Hause zurecht kommen würde.
Das nächste Ziel, welches wir am kommenden Tag ansteuerten, war Slivek. Auf dem Gelände eines Altenpflegeheimes durften wir für die nächsten Tage unsere Zelte aufschlagen. Auch dieses Heim durfte sich über viele Hilfsgüter, wie Bekleidung und Inkontinenzmaterial für die Bewohner freuen.
Von dieser Station aus besuchten wir ein weiteres Altenheim, eine Schule, die Shalomgemeinde und das Gefängnis von Lovetch. Alle nahmen unsere mitgebrachten Materialien dankbar entgegen und wir konnten echte Dankbarkeit spüren.
 
Gefängnis in Bulgarien
Gefängnis in Lovetch

Überall auf unserer Reise begegneten uns auch Sinti und Roma mit ihren kleinen Pferdegespannen. In Ugarchin konnten wir einen kleinen Einblick in das Leben einer solchen Familie werfen. Sie lebten wie alle Sinti und Roma am Rande der Stadt, aber in einem massiven Haus. Der Ehemann hatte im letzten Jahr viel daran gebaut, um seiner Großfamilie ein Heim zu schaffen, welches auch in der kalten Jahreszeit Schutz bietet. Die Kinder überraschten uns mit einem Lied, welches sie in der Schule gelernt hatten. Die eingeführte Schulpflicht für Kinder der Sinti und Roma ist in unseren Augen ein sehr wichtiger Aspekt für eine verbesserte Zukunft dieser Menschen. Wir erfuhren, dass die Voraussetzung für eine Fahrerlaubnis an einen Abschluss der achten Klasse gebunden ist. Dem Vater der Kinder fehlt dieser und somit auch jegliche Mobilität. Mit großer Dankbarkeit trugen alle die Hilfsgüter ins Haus. Beim Einblick in diese Lebensverhältnisse wurde uns besonders bewusst, wie wichtig die Arbeit des „Hoffnungsfunken“ vor Ort ist.
Wir fuhren zurück zu unserem Stützpunkt und verabschiedeten uns mit einem gemeinsamen Grillfest von den Bewohnern des Altenheimes und freuten uns, dass wir ihnen damit eine kleine Abwechslung bereiten durften.
Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst in der Shalomgemeinde in Lovetch. Danach führte uns unsere Reise weiter nach Orisari, Sheliu`s Heimatort. Steffen überraschte uns mit einer atemberaubenden Passstrasse durch das Zentralbalkangebirge.
In Orisari führte uns Sheliu durch sein Dorf und wir wurden überall sehr gastfreundlich empfangen. Am Abend verwöhnte er uns mit gegrillten Makrelen, die wie immer, wenn es ums Grillen ging, von Eberhard vorzüglich zubereitet wurden.
Nun begaben wir uns auf das letzte Stück unserer Reise und fuhren in Richtung Schwarzes Meer. Unterwegs kauften wir Lebensmittel für die Sinti- und Roma- Familien der Gemeinde in Straldna. Hier wurden die Nahrungsmittel und die aus Deutschland mitgebrachten Dinge dankbar angenommen.

Schultafel für Bulgarien
Schultafel aus Deutschland

Die Frau des Pastors sprach gut Englisch und Marcus übersetzte perfekt. Sie erzählte uns einiges vom Leben in der Gemeinde. Dankbar, nun alle Hilfsgüter verteilt und in viele glückliche Gesichter geblickt zu haben, deren Not durch die vielen Spenden ein wenig gelindert wurde, setzten wir unseren Weg fort. Wir fuhren durch herrliche Landschaften Bulgariens und kamen am Abend in der Nähe von Burgas am Schwarzen Meer an und verbrachten den nächsten Tag dort.

Am Schwarzen Meer

Jeder von uns konnte an diesem wunderschönen Ort entspannen und das Erlebte der vergangenen Tage ein wenig verarbeiten. Aber dann hieß es Abschied nehmen und wir traten unsere Heimreise an. In Orisari blieben wir noch eine Nacht und fuhren am nächsten Tag über Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Tschechien wieder heimwärts. Alle Grenzen durften wir problemlos passieren. So kamen wir am Samstagabend in Thierfeld erschöpft aber unendlich dankbar an.
Wir konnten während der Reise viel über die Menschen lernen und erkannten, dass man auch mit Wenigem glücklich sein kann. Überall auf der Welt aber tut es den Menschen gut zu erfahren, dass sie den anderen Menschen wichtig sind und Ihre Sorgen nicht unbeachtet bleiben. Dies konnten wir auf wunderbare Weise während dieser kilometerlangen Fahrt lernen und werden es nie vergessen.

Es grüßen herzlich
Katrin und Uwe Marquard

 
Andacht

Es war ein ereignisreicher Tag. Der Vater sitzt abends am Bett seines kleinen Sohnes, und sie sprechen über den Tag. Der Sohn muss sich einiges vom Herzen reden. Nachdem der Vater ihm versichert hat, dass zwischen ihnen alles wieder in Ordnung ist, beten sie zusammen. Der Junge betet: »Vater im Himmel, lass mich doch so groß und tatkräftig werden, wie mein Vater es ist.« Der Vater sagt: »Vater im Himmel, lass mich so klein und vertrauensvoll werden, wie mein Kind es ist.«
In diesen beiden Gebeten findet eine Spannung Ausdruck, die unser Leben bestimmt: Wir wollen stark, aktiv, tatkräftig sein und handeln wie erwachsene Menschen - aber wir erfahren auch, dass wir die Dinge nicht immer in der Hand haben, dass wir abhängig und hilfsbedürftig sind. Wir wünschen uns, vertrauen zu können wie ein Kind. Um die gleiche Spannung geht es dem Beter von

Psalm 119,166: »Herr, ich warte auf dein Heil. Ich tue nach deinen Geboten.«

Warten und Tun. Es gibt viele Situationen in unserem Leben, in denen die entschlossene Tat gefordert ist. Und es gibt solche, da bleibt uns nur das Warten. Stillsein und Tätigsein, Besinnen und Beginnen, Horchen und Gehorchen, von Gott etwas erwarten und sich für Gottes Reich einsetzen - zwischen diesen Polen bewegt sich unser Leben.
Schon der Schöpfungsbericht der Bibel redet von dieser Spannung. »Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.« Das ist der gewaltige Auftakt. Und am Ende dieses Berichtes lesen wir: »Gott ruhte von allen seinen Werken.« Gott selbst hat das Leben zwischen diese beiden Pole gespannt. Auch im Leben Jesu finden wir diese. Er wusste zu handeln: Da gab es Kranke zu heilen, Gespräche zu führen, Hungrige zu speisen, Stürme zu stillen, Menschen zu unterweisen, Kinder zu segnen, das Reich Gottes zu verkünden ... er war ständig unterwegs. Aber immer wieder hat er sich auch zurückgezogen, um auf Gott zu »warten«, auf ihn zu hören: am Morgen des Tages, für eine Nacht, für vierzig Tage. Und am Ende hat er darauf verzichtet, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, und es in Gottes Hand gelegt; er hat gewartet, wie Gott handeln würde: »Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.«
Warten und Handeln - eine spannende Sache. Denn das, was zunächst so leicht aussieht, ist oft das Schwerste: warten, nichts mehr tun. Geduld aufbringen und vertrauen, dass der, der seine Hilfe versprochen hat, auch tatsächlich handeln wird. Vielleicht stehen wir in einer schwierigen Situation, für die wir keine Lösung wissen. Das kann eine Krankheit sein, oder Einsamkeit, eine schwierige Beziehung, Angst vor der Zukunft oder Sorge um einen Menschen. Es zeigt sich keine Veränderung zum Guten und wir sehen keine Möglichkeit, etwas zu tun, keine Möglichkeit als zu warten, zu beten. Aber in unsere Situation hinein leuchtet die Verheißung Jesu: »Ich komme, ich lasse dich nicht allein!« Es ist nicht wahr, dass nichts geschieht, wenn wir nichts tun können. Gott handelt, er kommt, er lenkt die Geschicke unseres Lebens und die Geschichte unserer Welt. Warten muss nicht untätig sein. Warten ist keine resignierte Passivität. Rechtes Warten ist aber auch verbunden mit dem Mut zu den kleinen Schritten.
Drei Urlauber auf Borkum wanderten hinaus ins Wattenmeer. Die Ebbe gab das Meer als eine herrliche Spazierfläche frei. Sie genossen den Tag und wanderten weit hinaus. Plötzlich schlug das Wetter um; von einem Augenblick zum anderen zog dichter Nebel auf; jede Orientierung war unmöglich. Sie fassten einander bei der Hand und liefen in die Richtung, in der sie das Ufer vermuteten. Sie riefen um Hilfe, aber der Nebel verschluckte ihre Stimmen. Dann kam das Wasser. Die Flut stieg langsam. In dem steigenden Wasser kämpften die Männer um ihr Leben.
Da sagte einer: »Jetzt sind wir ganz still, halten den Atem an, keine Bewegung.« Dann horchte er auf das Glucksen des Wassers, steckte die Hand hinein und spürte nach der Richtung der Strömung. Wenn die Flut kommt, strömt das Wasser in Richtung des Ufers. So konnte er die Richtung feststellen, in die sie laufen mussten. Sie liefen ein kurzes Stück, und dann wiederholte sich der Vorgang: stillhalten, warten, prüfen. So orientierten sie sich immer wieder neu, auch wenn ihnen die Minuten des Wartens wie Ewigkeiten erschienen. Schließlich erreichten sie das rettende Ufer. Was hat sie gerettet? Das Stillstehen oder das Laufen? Nicht eines von beiden, sondern beides miteinander.
Das ist die Spannung, die wir aushalten müssen. »Herr, ich warte auf dein Heil.« Ich kann jetzt nichts tun, sondern ich warte, dass Gott sein Heil schafft in den Problemen und Schwierigkeiten der Welt und in den Nöten meines eigenen Lebens.
»Herr, ich tue nach deinen Geboten.« Ich gehe die Schritte, die ich ge-hen kann. Ich tue das, was mir vor die Hand kommt, was jetzt nötig ist, was ich jetzt als Möglichkeit erkenne. Beides gehört zusammen. Die einen wollen nur warten und sagen: »Der Herr muss es tun.« Die anderen wollen nur handeln und sagen: »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.«
Der Psalmbeter aber sagt uns, was Advent bedeutet: »Herr, ich warte auf dein Heil und tue nach deinen Geboten.«

Joachim Schmiedel
 

Kurznachrichten

Waschmaschinen & Kühlschränke gesucht

Immer wieder werden wir gebeten, Waschmaschinen, Kühlschränke oder Gefriertruhen mitzubringen. Neben Heimen und Kirchen fragen auch bedürftige Familien danach. In der Regel sollten diese Geräte nicht älter als 8 Jahre sein. Vor dem Abholen würden wir uns die Geräte gern anschauen und begutachten. Absprachen sind möglich während der Büroöffnungszeit unter Tel: 03771-340960.

Patenschaft Pastorenfamilie

Das Geld für „Patenschaft Pastorenfamilie“ verwenden wir für Pastoren- oder Missionarsfamilien. In diesem Jahr wurden bisher an Missionar Gheorghe Tulbure und seine Mitarbeiter in Oltenia 600 € übergeben.
Derzeit haben wir für diesen wichtigen missionarischen und sozialen Dienst ein Guthaben von ca. 950 €, sodass die Unterstützung weitergehen kann.

Falls Sie diese Familien unterstützen möchten, verwenden Sie dazu bitte das
Kennwort „Patenschaft Pastorenfamilie“.

Christliche Literatur

Immer wieder werden wir gebeten, christliche Literatur unterschiedlichster Art in die jeweiligen Länder mitzubringen. Dazu zählen Kalender mit Bibelversen, Bibeln, Traktate oder auch kleine Broschüren in der jeweiligen Landessprache. Ein Bedarf an deutscher Literatur besteht nicht.

Falls Sie für diesen Zweck Geld spenden möchten, dann verwenden Sie bitte das
Kennwort „Literatur“.

Mehl & Zucker

Über das Projekt „Mehl & Zucker“ konnten dieses Jahr bisher 2.000 € für Menschen in Rumänien, Litauen, Lettland, Bulgarien und Moldawien ausgegeben und ihnen damit sehr geholfen werden.
Die zweckgebundenen Gelder für „Mehl & Zucker“ betragen derzeit etwa 1.380 €. Damit sind wir in der Lage, auch bei den nächsten Hilfseinsätzen hungrigen Menschen zu helfen.

Wenn Sie hungernden Menschen helfen möchten, verwenden Sie dazu bitte das 
Kennwort „Mehl & Zucker“.

Kosten für Hilfstransporte

An dieser Stelle ein Überblick über die Kosten, wie sie bei einem Hilfsgütertransport durchschnittlich entstehen.

Kosten der Hilfstransporte

Vielen Dank für all Ihr Mitdenken, Mitbeten und Mithelfen!


Versorgungsfahrzeug für Slivek / Bulgarien

Im letzten Informationsheft informierten wir erstmalig über die Situation im Pflegeheim Slivek in Bulgarien. Dieses Pflegeheim gehört schon seit vielen Jahren zu unseren Projektpartnern. Mit Krankenhausbetten, Matratzen, Inkontinenzmaterial, Medizin und vielen anderen notwendigen Dingen konnten wir helfen, die Bedingungen für die Bewohner zu verbessern.
Noch im Jahr 2014 gab es ein Versorgungsfahrzeug, das stark in die Jahre gekommen war. Das Auto war mit einer Rollstuhlrampe ausgestattet, so dass es möglich war, einen Bewohner zum Arzt zu bringen und außerdem notwendige Versorgungsfahrten zu unternehmen.
Seit 2015 hat das Auto seinen Dienst versagt. Es war nicht mehr zu reparieren und musste verschrottet werden. Wir wurden von der Leitung des Pflegeheimes um Unterstützung gebeten, um wieder ein gutes gebrauchsfähiges Fahrzeug bereitzustellen. Das Fahrzeug soll in Bulgarien gekauft werden und kostet ca. 3.000 €.

Falls Sie dieses Projekt unterstützen wollen, so verwenden Sie bitte das
Kennwort  „Fahrzeug Slivek“.
Bisher wurden für dieses Projekt 1.110 Euro gespendet.

Sollte mehr Geld als erforderlich gesammelt werden, würden wir dieses gern für andere Projekte in Bulgarien verwenden.

Altes Versorgungsfahrzeug in Slivek
 Ehemaliges Versorgungsfahrzeug in Slivek

Termine Hilfstransporte 2016:

- 16.07.-29.07.:    Litauen & Lettland
- 13.08.-27.08.:    Bulgarien
- 17.09.-02.10.:    Moldawien
- 15.10.-23.10.:    Rumänien: Baia Mare
- 10.11.-15.11.:    Rumänien: Banat

Wer Interesse an solch einem Einsatz hat, der melde sich bitte in unserer Geschäftsstelle in Lößnitz oder unter 03771-340960.

……. und der nächste Winter kommt bestimmt !

Im Rahmen unseres Hilfstransportes nach Baia Mare besuchten wir wieder viele hilfsbedürftige, alte Menschen. Diese Bedürftigen werden von der Stiftung „TU-SI-CU-MI-NE“ betreut, nicht nur pflegerisch. Manchmal bekommen sie auch finanzielle Unterstützung.
Leider sind finanzielle Zuwendungen nicht immer möglich. Wir besuchten u.a. eine 95-jährige Frau, die „eingemummelt“ in Decken in ihrem Wohnzimmer saß.

Besuch in Baia Mare

Auf Nachfrage erfuhren wir, dass sie keine Heizung hat. Die ca. 800 bis 1.000 Euro für die Installation des Anschlusses hat sie nicht. Bis jetzt wurde mit Strom geheizt, der in Rumänien auch teuer ist. Selbst dafür reicht ihr Geld nicht und die Stiftung muss sie auch da unterstützen. Voller Emotionen versprachen wir zu helfen. Die Heizung soll so schnell wie möglich eingebaut werden.
Diesen Hilferuf möchte ich gerne an alle Spender weitergeben, um dieser Frau vielleicht auch ein warmes Weihnachtsfest zu bescheren.
 
Wenn Sie dieser Frau helfen wollen, dann verwenden Sie bitte das
Kennwort „Baia Mare (Heizung)“
Andreas Tauscher.

Situation der Mitarbeiter

Gehalt

Der gesetzliche Mindestlohn ab 01.01.2015

Seit 01. Januar 2015 gilt auch für die Angestellten unseres Vereins der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 € pro Arbeitsstunde. Die Arbeitszeit und der Bruttolohn hängen also direkt zusammen.
Die zweckgebundenen Spenden sind bei allen Mitarbeitern niedriger als die Ausgaben.
Ab Januar 2017 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 € pro Arbeitsstunde. Ob für alle Mitarbeiter der Bruttolohn erhöht werden kann, um die derzeitige Arbeitszeit zu bezahlen, ist unsicher. Vielleicht müssen wir auch die zulässige Arbeitszeit reduzieren.
Bei Reduzierung der zulässigen Arbeitszeit wird es noch schwieriger, alle Arbeiten mit der notwendigen Sorgfalt zu erledigen.

Vielen Dank für alle bisherigen Spenden und Fürbitte! Wenn Sie zu diesem Thema Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte an uns.
 
Einkauf im Internet

So mancher nutzt das Internet zum Einkaufen. Dabei ist es möglich, unseren Verein durch ihre ganz normalen Einkäufe zu unterstützen. Wenn Sie wollen, dann schauen Sie sich mal folgende Sache an:

https://einkaufen.gooding.de/christlicher-hilfsverein-hoffnungsfunken-e-v-35147

 
Verwendung von Geldspenden:

Bei Überweisungen auf das Konto für Hilfsaktionen:
Alte Nr.: BLZ: 8705 4000,     Konto-Nr.:    3616 000 342

SEPA-Verbindung:
BIC:    WELADED1STB    IBAN:    DE36 87054000 3616 000342

wird das Geld wie folgt verwendet:
-    kein Kennwort:    Hilfsaktionen und deren Vorbereitung
-    mit Kennwort:     für den angegebenen Zweck

Mögliche Kennworte:
-    Literatur
-    Oltenia (Rumänien)       
-    Baia Mare (Rumänien)
-    Simeria (Rumänien)       
-    Vulcan (Rumänien)
-    Banat (Rumänien)
-    Bulgarien           
-    Fahrzeug Slivek (Bulgarien)
-    Litauen/Lettland


Außerdem werden Spenden benötigt für Hilfsaktionen und deren Vorbereitung und zur Finanzierung der Vereinsfahrzeuge. (kein Kennwort nötig)

Bei Überweisungen auf das Konto für Lohnkosten & medizinische Hilfe:
Alte Nr.: BLZ: 8705 4000,     Konto-Nr.:    3601 003 944

SEPA-Verbindung:
BIC:    WELADED1STB    IBAN:    DE47 87054000 3601 003944

wird das Geld wie folgt verwendet:
-    kein Kennwort:     Lohnkosten, wo es nötig ist
     z.B. zum Bezahlen des Arbeitgeberanteiles oder Aufteilung auf die Mitarbeiter
-    mit Kennwort:      für den angegebenen Zweck

Mögliche Kennworte
:
    Lohn Michael Unger
    Lohn Steffen Friedrich
    Lohn Gunnar Unger
    Lohn Stefan Kehr
    medizinische Zwecke

Hinweise zu Geldspenden

- bei Überweisungen bitte Adresse angeben
- ein Dankschreiben erhalten Sie einen Monat nach Quartalsende (wenn dieses nicht kommt, fehlt uns entweder Ihre Adresse oder Sie haben es abbestellt)
- Spendenquittungen werden auf Wunsch Anfang 2017 zugesandt


Sie können unser Infoheft auch kostenlos abbonieren.
Bitte melden Sie sich dazu bei uns hier, per Email oder Telefon