... und trotzdem zufrieden
... und trotzdem zufrieden

Liebe Freunde und Helfer!

In diesem Heft finden Sie Berichte von Hilfstransporten nach Litauen & Lettland im August, nach Rumänien im Oktober & November sowie nach Polen im Dezember. Dazu gibt es eine Andacht und Kurznachrichten sowie einen Jahresrückblick auf das vergangene Jahr. Ein besonderes Anliegen ist uns die medizinische Hilfe für eine junge Frau aus Rumänien.
Gott segne und leite Sie beim Lesen.  
 
 
Hilfstransport Litauen und Lettland August 2008

Am 05.08.2008 machten wir uns auf die lange Reise nach Litauen und Lettland. Mit an Bord waren Gert Süß, Felix Süß, Benjamin Eitler, Steffen Friedrich, Andrea Unger, Christine und  Peter Rosenbaum.
Nach zweieinhalb Tagen Fahrt kamen wir in Litauen an. Wir wurden von Jurgita, Tomas und Greta mit einem leckeren Abendessen begrüßt. Frisch gestärkt machten wir uns an die Arbeit. Busse und Anhänger mussten teilweise ausgeladen bzw. umgeladen werden. Nach unserer Abreise kamen die Dorfbewohner zu Jurgita und Tomas und bekamen die benötigten Hilfsgüter.
Für die nächsten Tage schlugen wir unser Nachtlager im Kindergarten in Panemunis auf. Am darauffolgenden Tag feierten wir mit den Kindern aus dem Dorf ein fröhliches Fest. Wir wollten ihnen von Jesus erzählen und ein bisschen Freude in den oft tristen und trostlosen Alltag bringen.
Das Fest fand im Kindergartengelände statt. Am Vormittag hatten wir noch alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen. 150 Luftballons wurden aufgeblasen (mit dem Mund J ), das Gelände geschmückt, Tische für das Kaffeetrinken aufgestellt, Spiele vorbereitet und die Technik aufgestellt.
Dann am frühen Nachmittag trudelten unsere Gäste langsam ein. Insgesamt kamen ca. 50 Kinder mit ihren Eltern. Nachdem Gert eine Geschichte vom kleinen schwarzen Schaf erzählt hatte, tranken wir gemeinsam Kaffee. Später bastelten die Kinder, passend zur Geschichte, ein kleines Buch als Andenken.

Kinderfest in Litauen

Den Nachmittag verbrachten wir mit lustigen Spielen. Besonders begeistert waren die Kinder von unserer mitgebrachten Hüpfburg und dem Schwungtuch. Beides wurde anschließend dem Kindergarten geschenkt. Um den Kindern eine besondere Freude zu machen, fotografierten wir jedes einzeln und druckten die Bilder gleich aus. Die Überraschung war groß, als jeder sein eigenes Bild mit nach Hause nehmen konnte. Jurgita sang zusammen mit Gert ein paar litauische und deutsche Kinderlieder. Im Anschluss wollten auch einige der Kinder ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Da wir einen Verstärker und Mikrofon dabei hatten, war das natürlich besonders verlockend. Und so durften wir noch ein paar litauische Kinderlieder genießen. Den Abend ließen wir dann beim gemeinsamen Grillen ausklingen.
Es war ein schönes, gelungenes Fest. Wir hoffen, dass die Kinder die große Liebe Jesu spüren und begreifen konnten.
Der nächste Tag verlief etwas ruhiger. Am Vormittag besuchten wir eine katholische Messe in der Gemeinde von Jurgita und Tomas. Am Nachmittag gingen wir spazieren bzw. angeln.
Am 10.08. hieß es leider schon wieder Abschied nehmen, denn unsere Reise ging weiter nach Lettland.
Wir fuhren früh los, denn wir wollten am evangelischen Gottesdienst von Pastor Reinis Kuhlbergs teilnehmen. Doch leider hielt uns eine 45 km lange Baustelle auf, so dass wir nicht rechtzeitig in Rezekne ankamen. Also ging es gleich weiter zum Pflegeheim, wo uns Irena, die Leiterin, schon erwartete. Da es Sonntag war, wollten wir die Busse noch nicht entladen. Irena führte uns durch die Stadt zu einer alten Burgruine. Am Abend bezogen wir wieder unser schönes Quartier am See in Adamova.
Am nächsten Tag begrüßten wir die Heimbewohner, die sich wieder riesig über unsere Ankunft freuten. Zusammen mit ihnen luden wir die mitgebrachten Sachen aus, z.B. Pflegebetten, Windeln, Medikamente und noch einiges mehr.
Mit Freude stellten wir fest, dass im Pflegeheim einiges gebaut wurde. Z.B. wurde im gesamten Gebäude eine Absaugungsanlage installiert. Am Mittag besuchten wir Pastor Reinis Kuhlbergs. Hier wurden die restlichen Sachen entladen: Elektrogeräte, Kleidung und Geld. Später verteilte Reinis die Sachen an die Gemeindemitglieder. Leider hatten wir diesmal keinen direkten Kontakt zu der Gemeinde.
Am Nachmittag gingen wir mit Irena durch ein Moor spazieren. Passend dazu war ungemütliches Nieselwetter.
Für den nächsten Tag hatten wir nichts geplant. Also gingen wir im See baden, fuhren Boot und entspannten uns am Abend in der Sauna. Ein bisschen Ruhe, Gemeinschaft und Freizeit gehören bei solchen Fahrten ja auch dazu J.
Die Gastfreundschaft war wieder sehr groß und mit Köstlichkeiten wurden wir bestens versorgt, sodass wir uns manchmal schon etwas komisch dabei vorkamen.
Am 13.08. verabschiedeten wir uns im Pflegeheim. Nach zwei Übernachtungen im Anhänger kamen wir wieder gut zu Hause an.
Es war eine sehr schöne Fahrt. Wir konnten helfen, Spaß und Freizeit verbinden. Und wir kommen mit dem Wissen nach Hause, dass wir von unserem Überfluss abgeben konnten und den ärmeren Menschen eine große Freude damit gemacht haben. Wir hoffen, nicht nur materielle Dinge weitergegeben zu haben, sondern auch einen Hoffnungsfunken und die große Liebe Jesu.

Benjamin Eitler


Hilfstransport Rumänien vom 01.-07.10.2008

Da mein Sohn in vergangenen Jahren bereits an mehreren Hilfstransporten, speziell nach Rumänien, teilgenommen hatte, keimte in mir der Gedanke, einen solchen Hilfsgütertransport auch einmal mit zu begleiten. Gespräche mit Michael Unger und Steffen Friedrich machten meine Entscheidung perfekt.
Wir trafen uns in Vorbereitung dieser Fahrt zu einem Informationsgespräch bei Gunnar Unger. Hier lernte ich auch schon die meisten Begleiter dieses Transports kennen. Weitere Male trafen wir uns beim Beladen der Kleinbusse und Anhänger.
Mittwoch, den 01.10., war es dann endlich so weit. 6 Uhr in der Früh trafen wir uns in Thierfeld. Gunnar gab uns die letzten wichtigen Informationen und Instruktionen. Es folgte eine kurze Morgenandacht und dann ging es los.
Der Konvoi bestand aus einem Renault-Kleinbus (genannt „Gustav“) mit Anhänger. Seine Fahrer waren Matthias und Andreas. Als nächstes Fahrzeug folgte „Willi“, ein VW-Kleinbus mit Anhänger. Dieses Gespann lenkten Rudolf und Theo. Am Schluss fuhr das Versorgungsfahrzeug „Wusel“, ebenfalls ein VW-Kleinbus, mit den Fahrern Siegfried und Wolfgang. Unsere geladenen Hilfsgüter waren: Kleidungsstücke und Schuhe für Männer, Frauen und Kinder, mehrere Kühlschränke, Kinderwagen und Fahrräder, ein Akkordeon, sowie Geschirr, Bettwäsche, Bettdecken und Windeln und auch Plüschtiere für Kinder.
Etwa 6.45 Uhr fuhren wir auf die Autobahn in Richtung Hof (bei leichtem Regenwetter). Weiter ging es über die A93 Regensburg, Passau. Gegen 12 Uhr erreichten wir österreichischen Boden. Bei trockenem Wetter fuhren wir bis zur ungarischen Grenze (16.45 Uhr). Sonnenschein begleitete uns bis zu unserer Raststätte Hotel „Bader“ in der Nähe von Budapest (Bicske). Es war jetzt 19 Uhr. Nach einem ordentlichen Abendbrot suchten alle ihre Zimmer auf, um im Schlaf Kraft zu schöpfen für den nächsten Tag.
Nach Morgenandacht und gutem Frühstücksbuffet ging es weiter in Richtung Rumänien. Wir passierten die rumänische Grenze gegen 11.15 Uhr. Auch hier war die Abfertigung relativ problemlos. Gegen 12.10 Uhr trafen wir in Sinnicolau Mare ein. Josef erwartete uns schon. Seine Frau hatte ein leckeres Mittagessen für uns vorbereitet, welches wir dankend annahmen. Da unser Reisebegleiter schon auf „gepackten Koffern“ saß, ging es auch gleich nach dem Essen weiter. Unser Ziel war Orsova, welches an einem Rückstau der Donau liegt. Hier empfingen uns Gheorghe & Maria Tulbure. Dieses Missionarsehepaar betreut Dörfer im Umkreis von ca. 300 km südlich von Orsova, wo auch viele Sinti und Roma zusammen mit Rumänen leben. Diese Dörfer sind das eigentliche Ziel unserer Hilfsaktion.
Zunächst machten wir Abendbrot. Nach dem Nachtschlaf frühstückten wir im Haus von Maria und Gheorghe. Immer wieder diese herzliche rumänische Gastfreundschaft!
Anschließend fuhren wir mit unseren Begleitern Josef und Gheorghe in die Gegend, wo unsere Hilfsgüter verteilt werden sollten. Erste Station war „Rast-Nou“ („Neu-Rast“). Das alte Dorf wurde von einem Donau-Hochwasser sozusagen weggespült. Die Bewohner konnten nur ihr nacktes Leben retten. Mit Hilfe staatlicher und ausländischer Hilfen wurde es an einem sichereren Ort wieder aufgebaut. Aber den Menschen fehlt es an vielen Dingen.

Neubau in Rast-Nou
Neubau in Rast-Nou

Bei schönem Wetter (+28 Grad) wurden wir von Adi & Monica, einem jungen Missionars-Ehepaar, empfangen. Diese Beiden versuchen in diesem schwierigen Umfeld eine christliche Gemeinde aufzubauen. Man sieht schon Fortschritte.
Mit Hilfe von Adi & Monica wurde unsere Hilfsgüterverteilaktion organisiert und koordiniert. Wir fuhren von Haus zu Haus und verteilten unsere mitgebrachten Güter. Dabei bekam man auch einen kleinen Einblick in die Lebensbedingungen dieser Familien. Für mich eigentlich unvorstellbar, dass es so etwas noch in Europa gibt. Einerseits Überflussgesellschaft, andererseits bittere Armut. Mich stimmt dieses Gesehene schon sehr nachdenklich.
Da dieser Tag sehr anstrengend war und eine Rückfahrt nach Orsova zu Gheorghe sehr spät geendet hätte, übernachteten wir im Dorf „Neu-Rast“. Abendbrot gab es bei Adi & Monica - wieder diese herzliche rumänische Gastfreundschaft. Am nächsten Morgen traten wir nach gemeinsamer Andacht und Frühstück die Rückfahrt nach Orsova an. Vor unserer Abfahrt waren wir noch Gäste eines Kindergottesdienstes im neuen Kirchengebäude. Monica & Adi leiteten diesen Gottesdienst. Wir sahen in viele fröhliche Kinderaugen.
Auf der Rückfahrt wurden in einem weiteren Dorf Hilfsgüter abgeladen. Auch hier waren wir wieder zum Mittagessen eingeladen. Gastgeber war die Pfarrersfamilie. Nach herzlichen Gesprächen ging es dann zurück nach Orsova. Wir übernachteten bei Gheorghe & Maria.
Nach dem Frühstück fuhren wir in das Dorf Plobi. Dort besuchten wir den Erntedankgottesdienst in einer Sinti- und Roma-Gemeinde. Es war beeindruckend, mit welcher Emotionalität und Fröhlichkeit dieser Gottesdienst ablief. Wir waren natürlich wieder Mittagsgäste bei der Familie des Predigers. Es wurden viele Gespräche geführt, auch wenn dabei Hände und Füße mit zu Hilfe genommen werden mussten, um über die Sprachbarriere hinweg zu kommen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung ging es wieder „heimwärts“ nach Orsova. Maria wartete schon mit dem Abendessen. Noch eine Nacht verbrachten wir bei den Tulbures. Am nächsten Morgen ging es nach Andacht und Frühstück in Richtung Heimat.
Meine Hochachtung an Gheorghe & Maria für ihre nicht gerade einfache Missionsarbeit!
Wir fuhren zunächst bis Sinnicolau Mare. Dort stieg unser lieber Freund Josef aus. Seine Frau hatte wieder für uns ein sehr leckeres Mittagessen vorbereitet. Wir stärkten uns für die weitere Heimfahrt.
Auch an Josef und seine Frau (die wir leider nicht kennengelernt haben) ein Riesen-Dankeschön für die Reisebegleitung und Verpflegung.
Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es nach herzlicher Verabschiedung endgültig Richtung Deutschland. Zwischenstation machten wir wieder im Hotel „Bader“. Nach einer guten pannen- und unfallfreien Fahrt erreichten wir am 07.10. gegen 19 Uhr Thierfeld.
Wir haben bei diesem Hilfstransport ca. 3.500 km zurückgelegt. Ich bin froh, diese Reise mitgemacht und auch etwas Gutes dabei getan zu haben. Ich konnte feststellen, dass unser Wohlstand daheim nicht unbedingt als selbstverständlich zu betrachten ist.

Wolfgang Schnell


Hilfstransport nach Rumänien November 2008

Einleitend möchte ich sagen, dass dies meine erste Hilfsfahrt nach Rumänien war. Nach zwei Tagen Fahrt sind wir mit vier Transportern und drei Anhängern an der Grenze zu Rumänien angelangt. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte ich alles, was um mich herum geschah. Als erstes fiel mir auf, dass es kaum Bäume in dieser Gegend von Rumänien gibt (Grenzgebiet zu Ungarn). Wie ich später erfuhr, wurden die ganzen Bäume als Feuerholz genutzt. Des weiteren sah man überall ärmliche Hütten sowie Plaste- und Papiermüll an den Straßenrändern. Auf der anderen Seite sieht man aber auch schon viele Häuser, die instandgesetzt wurden. Außerdem hat sich in größeren Städten (z.B. Timisoara) auch schon Industrie angesiedelt. Bei der Ankunft in Sinnicolau Mare wurden wir von unserer Gastgebern sehr herzlich empfangen.

Im Kinderheim in Timisoara
Im Kinderheim in Timisoara

Am ersten Nachmittag fuhren wir nach Timisoara, wo wir ein Kinderheim und das Ehepaar Tulbure besuchten. Wir brachten ihnen Weihnachtsgeschenke, Essenspakete, Kleidungspäckchen und auch Spielsachen. Die Kinder in dem Heim führten uns noch ein kleines Programm vor, von dem ich emotional sehr ergriffen wurde.
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Rumänien fuhren wir nach Buteni, wo wir den Großteil unserer Hilfsladung verteilen sollten. Am Abend verteilten wir Kleidung sowie Essenspakete als auch Fahrräder und Spielsachen. Es war wieder sehr bewegend, wie viel Armut es in diesem Land gibt.
Am nächsten Vormittag besichtigten wir die Hütten dieser Leute, an die wir am Vorabend die Hilfsgüter verteilt hatten. Schockierend war zu sehen, unter welchen unmenschlichen Bedingungen diese Menschen leben müssen. In diesen Hütten leben bis zu 10 Personen auf engstem Raum, in ein bis zwei kleinen Räumen. Beim Anblick der großen Armut wurde mir klar, dass unsere Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann. Um diesen Menschen noch besser helfen zu können, muss ein Weg gefunden werden, sie aus ihrer Antriebslosigkeit und körperlichen Vernachlässigung zu führen. Bei unserer Weiterfahrt beschäftigte mich dieses Thema noch lange. Ich kam zu dem Entschluss, diesen Menschen auch weiterhin helfen zu wollen.
An diesem Tag besuchten wir noch weitere arme Familien in der Ortschaft Periam, wo wir auch beim Ortspfarrer Hilfsgüter hinterließen. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Sinnicolau Mare, wo wir bei Familie Petrus übernachteten.
Am Vormittag des folgenden Tages fuhren wir nach Cenad. Dort lernten wir noch mehr Elend kennen. Nachdem wir auch da Essen und Kleidung verteilt hatten, fuhren wir zurück nach Sinnicolau Mare, wo mir mein nächstes Schockerlebnis bevor stand. Am Krankenhaus der Stadt angekommen bot sich mir ein Bild des Schreckens. Auf dem ganzen Gelände waren alte Krankenbetten, Krankenfahrzeuge sowie Berge von Restmüll und Bauschutt verteilt. Wir waren hier her gefahren, um Kleidung für ältere Menschen zu bringen. Nachdem wir die Spenden entladen hatten, besichtigten wir noch eine Abteilung für alte pflegebedürftige Leute. Das waren Menschen, die von ihren Angehörigen im Krankenhaus zurückgelassen wurden und auch nicht mehr abgeholt werden. Diese Leute hausen zu viert auf ca. 10-12 m2 kleinen Zimmern, ohne Heizung und Sanitäreinrichtungen. Bei dieser Besichtigung wurde uns gesagt, dass die Räumlichkeiten zur Zeit renoviert werden. Nach diesem Schockerlebnis fuhren wir zu unseren Gastgebern zurück.

Krankenhaus in Sinnicolau Mare
Dreibettzimmer in einem Krankenhaus in Sinnicolau Mare

Am Nachmittag rüsteten wir zur Heimfahrt. Wir verabschiedeten uns von Familie Petrus und fuhren tief bewegt nach Hause.
Ich hoffe, dass sich noch mehr dazu bewegen lassen, diesen armen Menschen zu helfen.

Ronald Schieck


Hilfsaktion Wroclaw (Polen) Dezember 2008

Am 6.12.08 kamen wir nach 5 Stunden am frühen Abend gut bei Familie Wolnica in Wroclaw an.
An Bord waren 20 Kleidersäcke, mehrere Schuhkartons, 150 Schokoweihnachtsmänner, 2 Bläser, 1 Baby, 2 Fahrer, 1 Übersetzerin und 3 Sänger (Michael Würzner, Daniel Posern, Lea Eitler, Michael Unger, Gert Süß, Janine Fritzsche, Gabriela Buder, Benjamin und Miriam Eitler).
Nach der Ankunft bei dem Pastorenehepaar Ewa und Krzysztof Wolnica brachten wir unsere Ladung in der kleinen 2 Zimmer Wohnung unter. Die Weihnachtsbeutel wurden von der Partnergemeinde (EmK Aue) für die Blindenschule in Wroclaw gespendet, worüber sich die Kinder sicher wieder sehr freuen werden.
Am Abend führten uns die Wolnicas durch die Altstadt, wo wir auch den Breslauer Weihnachtsmarkt bewundern konnten.

Kinder aus der Blindenschule
Kinder aus der Blindenschule

Am nächsten Tag besuchten wir den Gottesdienst der methodistischen Gemeinde, der wieder in einem extra Raum stattfand, weil der Gottesdienstsaal nicht beheizbar ist.
Von den 40 Gemeindemitgliedern waren etwa nur 10 Leute da. Unsere Bläser gaben 3 Stücke zum Besten und zusammen sangen wir mehrere Lieder, die Gert mit der Gitarre begleitete.
Die Predigt wurde von Thomas, einem in Wroclaw lebenden Deutschen, übersetzt.
Die kleine Gemeinde hat es in vielerlei Hinsicht nicht einfach. Im Gegensatz zu den über 100 katholischen Kirchen bekommen sie keine staatliche Unterstützung. Die wenigen jungen engagierten Mitglieder zogen aus beruflichen Gründen weg. Zurückgeblieben ist eine kleine überalterte Gemeinde.
Bitte denkt im Gebet mit an unsere Geschwister in Wroclaw!
Vor der Abfahrt übergaben wir noch eine Spende der EmK Aue, die für Bauarbeiten an dem maroden Kirchengebäude verwendet wird.
Am frühen Sonntagabend kamen wir wieder wohlbehalten in Aue an.

Benjamin und Miriam Eitler


Andacht zur Losung vom 20.01.2009

Hesekiel 14,6
So spricht der Herr: Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen.
Lukas 16,13
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!

In Vorbereitung auf die Männerwoche im Frühjahr 2008 in Aue lud Prediger Ulrich Parzany zu einem Gemeindeabend ins Kulturhaus ein. Er erzählte die Geschichte von Gideon. In seiner Zeit verehrten die Israeliten nicht nur den Gott ihrer Väter, sondern opferten auch dem Baal und der Aschera. Darum lieferte der Herr sie für 7 Jahre den Midianitern aus. Diese vernichteten die Ernten und plünderten die Herden der Israeliten, bis sie alles verloren hatten. Da schrieen sie zum Herrn um Hilfe und Gott erhörte sein Volk. Durch Gideon vernichtete er die Feinde Israels. Doch bevor Gideon als Heerführer sein Volk in den Kampf führen konnte, musste er auf Anordnung Gottes den Altar, den sein Vater dem Baal errichtet hatte, und den Aschera-Pfahl zerstören. Dann sollte Gideon einen Altar bauen und dem Herrn einen Stier mit dem Feuerholz des Aschera-Pfahls als Opfer bringen. Jetzt konnte Gott ihn als Befreier Israels einsetzen. Es lohnt sich, die Geschichte aus Richter 6-8 selbst einmal zu lesen. Man merkt, dass Gideon kein großer Held war, denn er erledigte den Auftrag, den Gott ihm gab, nachts und in Begleitung seiner zehn Knechte. Dass er Angst hatte, ist gut nachzuvollziehen. Wichtig war aber, dass er gehorsam war und den Befehl des Herrn ausführte.
Die Götzen aus der Geschichte von Gideon sind heute Geld, Sex, Karriere und Macht. So lautete die Aussage von Ulrich Parzany.
Wir müssen auch uns fragen, inwieweit diese Dinge unser Leben bestimmen. Dass wir Geld brauchen, ist ja ganz normal. Ich hoffe, wir merken es selbst, wenn das Geld uns gefangen nimmt und uns zur falschen Sicherheit wird und wir Dinge tun, die nicht nach dem Willen Gottes sind. Dabei ist es unwichtig, ob wir viel oder wenig Geld haben. Denken wir einmal in Ruhe darüber nach, was uns wichtig ist und welche Dinge wir ändern müssen, damit Gott mit uns weiter gehen kann.
An einem Abend der Männerwoche in Aue berichtete ein Pfarrer, wie er pornosüchtig wurde und wie schwer er als Ehemann und Leiter einer Gemeinde unter dieser Sucht litt, wie er in zwei Welten lebte und dieser Zustand ihn fast kaputt machte. Er erzählte uns aber auch von seiner Befreiung. Wie er erkannte und vor seiner Frau und seiner Gemeinde bekannte, dass er ein Gefangener dieser Sucht war und wie er frei wurde. Gott kann Wunder tun und einen Neuanfang schenken.
Was zerstört bei uns die Beziehung zu Gott? Auf welchem Altar opfern wir den falschen Göttern? Was macht uns gelassen und sicher?
Im Juli 2008 wurde die Straße vor unserem Haus erneuert. Der Ausbau sollte bis Oktober dauern. Da ich mein Auto nicht mehr ins Grundstück fahren konnte, suchte ich mir einen Parkplatz mit einem abschließbaren Tor. Ich hatte Angst, es auf den Marktplatz zu stellen, weil es nur mit einer Haftpflicht versichert ist. Man liest ja so oft, dass  abgestellte Autos beschädigt werden. Ich war also froh, einen abgeschlossenen Stellplatz zu bekommen. Als die Straße Ende November immer noch nicht fertig war, unterhielt ich mich mit meiner Frau darüber, wie es mit dem Parkplatz weitergehen sollte. Sie fragte mich unter anderem, ob ich Gott nicht zutraue, mein Auto vor Schaden zu bewahren. Die Entscheidung, es dann auf den Markt zu stellen, ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich bin froh, dass ich es doch tat.
Nur wenn wir mit Gott rechnen, können wir auch Erfahrungen mit ihm machen. Wir werden immer wieder vor Entscheidungen gestellt. Es liegt aber in unserer Hand, welchen Weg wir gehen. Ich wünsche, dass wir es wie Gideon machen. Unser Tun soll geprägt sein von der Liebe Jesu. Weil Er uns zuerst geliebt hat, wollen wir so leben, dass Er Freude an uns hat.

Ludwig Unger


Alisa Corbei aus Rumänien braucht unsere Hilfe

Im Jahr 2006 fuhren wir als Verein zum ersten mal nach Buteni. Buteni liegt in Rumänien ca. 2 Stunden von Arad entfernt in den Vorkarpaten. Es ist, wie fast überall in Rumänien, eine sehr arme Gegend.
Im März 2007 fuhren wir das zweite mal in dieses Gebiet. Ich war positiv überrascht von Steffi, einem Mann mit einer herzensguten Seele, der überall im Ort beliebt ist. Er besitzt eine Pizzeria und betreibt nebenbei noch ein Rüstzeitheim für Kinder. Wir haben ihm 20 Doppelstockbetten geschenkt, um seine Aktivitäten auszubauen. Viele Kinder  können da kostenlos an Rüstzeiten teilnehmen. Aber eigentlich wollte ich von Alisa berichten.
Wir verteilten unsere Hilfsgüter im Hof der Kirche. Wie immer war das ein besonderes Erlebnis. Am Anfang geht alles seinen geregelten Lauf, aber mit der Zeit wird es hektisch. Zum Glück war Steffi da, der alles im Griff hatte. Ganz schnell waren die Autos mit Hänger leer und die Leute hatten Probleme, die Sachen nach Hause zu transportieren.

"rumänisches Taxi"
Gut, wenn man da ein "rumänisches Taxi" hat.

rumänische Transportmittel

Auf dem Hof schoss  ich noch ein paar Fotos, denn diese Eindrücke muss man für später ganz einfach festhalten.
Am Rande des Hofes entdeckte ich 2 hübsche Mädels, ganz schick angezogen (in Rumänien geht keiner in Jeans zur Kirche). Ich wollte die Zwei fotografieren, aber sie drehten sich weg. "Keine Aufnahme möglich!" Auch als ich es mit meinem väterlichen Charme versuchte, war nichts zu machen. Nun musste Josef unser Übersetzer helfen, da ich die beiden Mädels unbedingt ablichten wollte. Er sprach mit den Beiden und erfuhr, dass Alisa blind ist und sich deshalb nicht gerne fotografieren lässt.
Das schockierte mich total, hatte ich doch an so etwas nicht im Geringsten gedacht. Wir unterhielten uns dann mit Steffi über Alisa und erfuhren, dass sie 19 Jahre alt ist und erst vor 3 oder 4 Jahren erblindete. Wieso und warum weiß niemand. Es wurde auch erzählt, dass ihr Vater sie auf den Kopf geschlagen hätte... Sie war schon mehrmals im Krankenhaus. Da konnte man ihr aber nicht helfen. Ich bekam dann doch noch ein Foto bzw. ein Dia.

Alisa Corbei in Rumänien

Später dann, zu Hause, ließen mich die Gedanken an das Mädchen Alisa nicht mehr los. Wie froh und dankbar müssen wir sein, gesunde Kinder zu haben. Als ich mit Josef telefonierte, beauftragte ich ihn,  Alisas Krankenakte zu versorgen. Nach etwa einem Jahr hatten wir die Unterlagen, natürlich in rumänischer Sprache. Übersetzung war notwendig. Unser "Experte" im Verein, Stefan Kehr, nahm sich dann der Sache an und korrespondierte mit verschiedenen Ärzten. Vielleicht kann Alisa ja doch geholfen werden?
Im November 2008 war ich wieder mit einem Hilfstransport in Buteni. Ein großes Anliegen war natürlich für mich: was macht eigentlich Alisa, wie geht es ihr?
Sie war also wieder zu einer Untersuchung, diesmal in einer Privatklinik. Ihr kann nun doch durch eine Operation in Rumänien geholfen werden. Diese OP könne im Februar 2009 durchgeführt werden. Die Kosten sind noch unklar. Von etwa 6.000 € wird gesprochen.
Doch die Eltern von Alisa sind total mittellos. Als wir das Haus von ihnen in einem Zigeunerviertel gesehen haben wussten wir, dass bei uns in Deutschland jeder Hund ein schöneres "zu Hause" hat.

Wohnhaus von Alisa Corbei

Vereinsbus für Bran

Wir möchten die Operation von Alisa finanzieren. Dazu werden wir in den nächsten Wochen eine Rechnung aus dem Krankenhaus in Rumänien erhalten.
Wir wollen für Alisa beten und an Sie denken. Vielleicht sieht sie ja bald die herrliche Sonne, wie sie auch bei uns zum Fenster ´rein scheint.
Falls Sie auch mithelfen möchten, dass wir die Operation an Alisa bezahlen können, dann nutzen Sie dazu bitte folgende Bankverbindung:

Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg
BLZ: 870 560 00    Konto: 360 100 3944

Kennwort: medizinische Hilfen

Vielen Dank!

Andreas Tauscher


Kurznachrichten

Rückblick Hilfsaktionen 2008

19.04.-20.04.2008:    Hilfstransport Polen mit 5 Personen
        Chociwel, Szczecinek
        2 Busse, 2 Anhänger, davon ½ Versorgungsfahrzeug
        3854 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        600,00 € Pastor Chociwel

18.05.-23.05.2008:    Hilfstransport Rumänien mit 9 Personen
        Banat, Buteni
        3 Busse, 3 Anhänger, davon 1 Versorgungsfahrzeug
        5794 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        300,00 € Missionar Gheorghe Tulbure
        1.125,00 € für 15 Doppelstockbetten
        100,00 € für Lebensmittel Buteni

20.06.-01.07.2008:    Hilfstransport Bulgarien mit 7 Personen
        Methodistenkirche Lovetch, Gemeinde Trojan, Gefängnis Lovetch, Kinderheim Lovetch,
        Altersheim Slivek, Hospiz Sofia, Kinderheim Lik
        5024 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        490,00 € Patenschaften
        100,00 € Gemeinde Trojan
        485,50 € Lebensmittel Lik

12.07.-22.07.2008:    Hilfstransport Rumänien mit 6 Personen
        Bran - Brasov
        3 Busse mit 2 Anhänger, davon ½ Versorgungsfahrzeug
        5160 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        452,21 € Lebensmittel für Verein „Johannes“ Bran

05.08.-15.08.2008:    Hilfstransport Litauen & Lettland mit 7 Personen
        Kindergarten Panemunis, Kath. Kirche in Pandelys, Altersheim Rezekne, Ev.-luth. Kirche in Rezekne,  
        3 Busse, 3 Anhänger, davon 1 Versorgungsfahrzeug
        4472 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        310,40 € Rasenmäher & Betonmischer Litauen
        200,00 € Reinigungswagen Altersheim Rezekne
          96,92 € Büromat. Ev.Kirche Rezekne
        242,15 € Kinderfest Kita Panemunis

01.10.-07.10.2008:    Hilfstransport Rumänien mit 6 Personen
        Oltenia
        3 Busse, 2 Anhänger, davon 1 Versorgungsfahrzeug
        4778 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        1.630,00 € für Lebensmittel
           850,00 € Baumaßnahmen Rast Nou
           600,00 € Missionar Gheorghe & Maria Tulbure
           100,00 € Missionar Adi & Monica (Rast Nou)
             50,00 € Musikinstrumente

23.11.-28.11.2008:    Hilfstransport Rumänien mit 8 Personen
        Buteni, Kinderheim Timisoara, Gheorghe & Maria T.
        Periam, Cenad, Krankenhaus Sinnicolau Mare
        Ungarn: Tiszavarkony
        4 Busse, 3 Anhänger, davon ½ Versorgungsfahrzeug
        7273 kg Hilfsgüter
        übergebene Geldspenden:
        800,00 € für Missionare Oltenia
        618,09 € für Lebensmittel
        129,00 € für Weihnachts-Stollen
        100,00 € für Kinderheim Timisoara

06.12.-07.12.2008:    Hilfstransport Polen mit 9 Personen
        Wroclaw mit 2 Busse
        676 kg Hilfsgüter   
        übergebene Geldspenden:
        400,00 € Methodistenkirche Wroclaw


Weitergegebene Hilfsgüter

Bei den oben aufgeführten Hilfsaktionen haben wir die ca. 37 Tonnen Hilfsgüter selbst an bedürftige Menschen verschenkt bzw. den angegeben Heimen oder Kirchen übergeben.
Im Jahr 2008 gaben wir auch 9.216 kg Hilfsgüter an andere deutsche Vereine oder Organisationen weiter. Diese Hilfsvereine halfen mit diesen in unserem Lager aufbereiteten Hilfsgütern Menschen in Rumänien, Moldawien und der Ukraine.


Vorhaben und Termine für 2009

- 22.03.-28.03.:    Rumänien (Banat)
- 29.04.-08.05.:    Rumänien (Oltenia)
- 01.07.-13.07.:    Bulgarien
- 22.08.-02.09.:    Rumänien (Bran)
- 10.10.-21.10.:    Litauen & Lettland
- 22.11.-28.11.:    Rumänien

Nähere Infos im Büro zu den Öffnungszeiten.


Patenschaft Pastorenfamilie

Das Geld für „Patenschaft Pastorenfamilie“ verwenden wir für Pastoren- oder Missionarsfamilien, z.B. Missionar Gheorghe & Maria Tulbure und seine Mitarbeiter aus Rumänien.
Falls Sie diese Familien unterstützen möchten, verwenden Sie dazu bitte das Kennwort:
 „Patenschaft Pastorenfamilie“.


Waschmaschinen gesucht

Immer wieder werden wir gebeten, Waschmaschinen mitzubringen. Neben Heimen wie z.B. in Lettland, Polen oder Bulgarien, fragen auch bedürftige Familien nach Waschmaschinen. In der Regel sollten diese nicht älter als 8 Jahre sein. Vor dem Abholen würden wir uns die Waschmaschine anschauen und begutachten. Absprachen sind möglich während der Büroöffnungszeit unter Tel: 03771-340960.


Mehl & Zucker

Das Projekt „Mehl & Zucker“ wurde erweitert um andere Grundnahrungsmittel wie z.B. Speiseöl.
Im Jahr 2008 wurden für diesen Zweck 3.510,98 € gesammelt und 2.697,56 € weitergegeben. Mit dem Restgeld und weiteren Spenden können wir auch in diesem Jahr sehr arme Menschen unterstützen.
Wenn Sie weiterhin helfen möchten, Hungersnot zu lindern, dann geben Sie bitte das Kennwort:
 „Mehl & Zucker“
mit an.
Vielen Dank für alle Hilfe!


Situation der Mitarbeiter

Gehalt

Steffen Friedrich hat seit 01.09.2008 einen Jahresvertrag, Michael Unger seit 01.02.2009.


Finanzrückblick auf das Jahr 2008

Finanzrückblick 2008


Unsere Vereinsbusse

Vereinsbusse


Hinweise zu Geldspenden

- bei Überweisungen bitte Adresse angeben
- ein Dankschreiben erhalten Sie einen Monat nach Quartalsende
- Spendenquittungen werden auf Wunsch Anfang 2010 zugesandt

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